Großblumige Königskerze


Botanischer Name:   Verbascum thapsiforme  /Verbascum densiflorum
Familie:   Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse)
Deutscher Name:   Großblumige Königskerze
dt. Synonyme:   Himmelbrand, Windblume, Wollblume, Wollkraut, Brennkraut, Donnerkerze, Fackelblume, Johanniskerze, Marienkerze, Zottich
Etymologie:   Frühneuhochdeutsch "kunningeskerze", abgeleitet vom Aussehen der Pflanze (gerader Wuchs)
Englischer Name:   Mullein
engl. Synonyme:   Aaron's Rod, Blanket Leaf, Candlewick Plant, Clot, Duffle, Feltwort, Flannel Plant, Graveyard Dust, Hag's Tapers, Hedge Taper, Jupiter's Staff, Lady's Foxglove, Old Man's Fennel, Peter's Staff, Shepherd's Club, Shepherd's Herd, Torches, Velvetrback, Velvet Plant
Vorkommen:    Mittel-, Ost- und Südeuropa, Kleinasien, Nordafrika, Äthiopien. Sie wächst an sonnigen Plätzen wie Steinbrüchen, Waldlichtungen oder Wegrändern.
   

©  Andrea Hölzel


Aussehen:    Die zweijährige Königskerze wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Stellen. Im ersten Jahr bildet sie eine zirka 50 Zentimeter lange Blattrosette mit weichen Blättern. Der Stängel wächst erst im zweiten Jahr, an dem sich dann die leuchtend gelben Blüten bilden.
Blütezeit:     Juni bis August
Sammelzeit:     Juni bis August
Verwendete Teile:    Blüten, verwendet werden die getrockneten Blüten der Großblumigen Königskerze sowie der Gemeinen Königskerze (Verbascum phlomoides). Die Blüten reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit - sie verfärben sich bräunlich.
Inhaltsstoffe:    Saponine, Schleim, Flavone, ätherische Öle
Zubereitungen:    Tee, Bäder, Salben
Volksmedizinische Verwendung:    Aus dem Aufguss werden Bäder zur Linderung von Hautkrankheiten mit Juckreiz bereitet. Sie wird aber auch bei Ohrentzündungen, Verbrennungen, Hämorrhoiden sowie bei wunder Haut verwendet.
Medizinische Verwendung:    Die Inhaltstoffe der Königkerze wirken reizmildernd und schleimlösend. Deshalb lindert die Königskerze Husten vor allem Reizhusten, Erkältungskrankheiten und Heiserkeit. Außerdem wird ihr ein auswurffördernder Effekt nachgesagt. 

Für den Tee nimmt man ein Gramm (zwei Teelöffel) der getrockneten und zerkleinerten Königskerze und übergießt diese mit etwa 150 Milliliter siedendem Wasser. Nach 10 bis 15 Minuten abseihen und drei bis vier mal täglich frisch zubereitet trinken. Um eine bessere reizlindernde Wirkung zu erzielen, sollten die Blüten mit kaltem Wasser angesetzt und erst dann erhitzt werden. 

Äußerlich findet die Königskerze Anwendung in Pflegecremes für trockene und normale Haut sowie als Umschlag bei Brandwunden, Augenentzündungen oder Geschwüren.
Sonstiges:   

ACHTUNG!!!

Halten die Beschwerden länger als eine Woche an, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Empfindliche Personen ist der Kontakt mit Königskerze nicht zu empfehlen, da es zu allergischen Reaktionen kommen kann.

Nicht in der Schwangerschafts- und Stillzeit anwenden!

 

Magische Eigenschaften:    Mut, Schutz, Gesundheit, Liebesweissagungen, Exorzismus
Brauchtum:    Der Sage nach soll die Königskerze die Pflanze gewesen sein, mit der sich Ulysses gegen die List der Circe beschützte. 
Früher soll die Königskerze auch ins Mittsommer-Feuer geworfen worden sein, um die Herden zu beschützen. Auch die Asche der Königskerze sollte hohe magische Eigenschaften besitzen.
Magische Verwendung:    

Man sagt, dass die Königskerze wilde Tiere von Wanderern fern halten soll. Sie flößt seinem Träger auch Mut ein. 
Gibt man einige Blätter in die Schuhe, schützt sie vor Erkältungen. Man trägt die Königskerze auch bei sich, um die Liebe des anderen Geschlechts zu erlangen. 
Stopft man sie in ein kleines Kissen oder legt sie neben das Kopfkissen, schützt die Pflanze vor Albträumen. 

In Indien gilt die Königskerze als eines der wirksamsten Mittel gegen böse Geister und Magie - sie wird über Türen und in Fenster gehängt oder man trägt sie in kleinen Säckchen bei sich. Man sagt auch, dass sie negative Energien und Dämonen bannen soll. 

Friedhofserde, die jedoch nur selten bei Zaubersprüchen gebraucht wird, kann auch durch die zu Puder zerstoßenen Blätter der Königskerze ersetzt werden. 

Zu einer Zeit, als Hexen noch Öllampen bei ihren Zaubersprüchen und Ritualen verwendeten, war der Docht aus Königskerze gemacht.

Einer der Volksnamen der Königskerze ist "Fackel" (torches). Dieser Name verdeutlicht ihre spezielle Verbindung mit dem Feuer. So kann man die Königskerze magisch verwenden, um die Energie des Elements Feuer zu invozieren und so buchstäblich Feuer ins Ritual zu bringen. 
Einige Leute geben die Königskerze auch in eine flüssige Mischung aus Salpeter und Wasser und lassen sie dann trocknen. Wird sie dann ins Feuer geworfen, gibt es eine helle Stichflamme. 

Man kann die gesamte Pflanze ernten und lässt sie dann trocknen. Eine gute Zeit dafür ist, wenn die Königskerze in voller Blüte steht. Man kann sie auch im Herbst ernten, wenn die Arbeit der Königskerze vollendet ist. Die Blütenstiele werden durchs Trocknen braun. Der Kopf des Blütenstiels wird dann in eine talgige Mischung getaucht und man kann ihn so als Fackel, beispielsweise an Halloween, verwenden. 

In Geheimbünden und Klöstern wurde die Königskerze oft zum Schutz angepflanzt obwohl das Anpflanzen der Königskerze genau so sein soll, als wenn man eine Katze besitzt. Denn die Pflanze vermehrt sich zwar selbsttätig, aber sie reagiert empfindlich, wenn man versucht, sie umzupflanzen. Denn die Samen müssen zuerst eine adäquate Größe erreichen. Um die Pflanze umzutopfen, muss das Wetter feucht und nicht allzu kalt sein. Die Königskerze wächst aber am Besten, wenn man sie einfach in Ruhe lässt. Man weiß auch nie genau, wann sie zu blühen beginnt.

 

Planet:     Saturn
Element:    Feuer
Geschlecht:    weiblich
Götter:    Jupiter, Circe

 


Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Königkerze
©  Klaus-Uwe Gerhardt / PIXELIO

Königkerze
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Biopix.dk

Schwarze Königkerze
©  Heike Hering / PIXELIO

 

Königkerze
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Königkerze
©  khv24 / PIXELIO

Königkerze
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getrocknete und geschnittene Blüten der Königkerze
©  BMC