Ringelblume


Botanischer Name:   Calendula officinalis
Familie:   Asteraceae (Korbblütler)
Deutscher Name:   Ringelblume
dt. Synonyme:   Goldblume, Ringelrose, Fall-, Gilgenbutter-, Ingel-, Kohl-, Kinder-, Studenten-, Toten-, Warzen-, Regenblume, Sonnenbraut, Göldecke, Gölling, Gugelkopf, Hauswirbel, Hühnernelken, Morgenröte, Ringeln, Sonnenwend, Weckbrösel, Göhl, Butterblume, Studentenblume, Sonnenwendblume, Ferminel
Etymologie:   abgeleitet vom Aussehen der Blüten (ringförmig angeordnet)
Englischer Name:   Marigold
engl. Synonyme:   Calendula, Summer's bride, Holigold, Marybud, Husband's man dial
Vorkommen:    Die Ringelblume ist in ganz Süd- und Mitteleuropa heimisch und wird in vielen anderen mäßigen Klimazonen kultiviert.
Es gelingt äußerst schnell, sie aus Samen zu ziehen und sie wächst auf fast allen Böden.
Man kann sie heute viel in Ziergärten finden, wird aber natürlich immer noch überwiegend zu medizinischen Zwecken angebaut.
Eine Verwandte der Calendula officinalis ist die Calendula arvensis, die wild wächst und nach heutigem Stand der Forschung dieselben therapeutischen Wirkungen besitzt, wie die Officinalis.
   

© Ulla Trampert / PIXELIO


Aussehen:    Die Ringelblume kann bis zu 70 Zentimeter hoch werden und trägt auf einem aufrechten, filzig behaarten Stängel leuchtend gelbe bis orange-rote Blütenköpfe, die einen Durchmesser von über 4 Zentimeter haben können.
Ihre Blätter sind wechselständig angeordnet, lanzettenförmig und ebenfalls behaart.

Die nach der Blüte erscheinenden Fruchtstände sind ringförmig zusammengerollt.
Blütezeit:     Juni bis Oktober
Erntezeit:     Juni bis Oktober
Verwendete Teile:    Blüten
Inhaltsstoffe:    Ätherische Öle, Calendula-Sapogenin, Saponine, Glykoside, Carotinoide, Xanthophylle, Bitterstoffe, Schleime, Flavonoide, Fermente, organische Säuren
Zubereitungen:    Als Zusatz bei verschiedenen Tees, Extrakte werden bei Salben (Ringelblumensalbe), Fertigarzneien und in homöopathischen Heilmitteln verwendet. Die Blüten der Ringelblume werden kurz nach ihrem Öffnen bei sehr trockenen Wetter gesammelt und an einem luftigen Ort getrocknet.
Anwendung in der Naturheilkunde:    Die Ringelblume hat viele Wirkungsweisen. Sie findet sowohl äußerlich bei Verbrennungen und Ekzemen, aber auch innerlich bei Magengeschwüren und Gallenleiden Verwendung.
Heilwirkung:    Antiseptisch, krampflösend, blutstillend, verbesserte Wundheilung, adstringierend, entzündungshemmend, entgiftend

Die Ringelblume ist seit eine Arzneipflanze, die schon immer auf Grund ihrer antiseptischen (besonders wegen ihrer antibakteriellen und antiviralen) Wirkung geschätzt wurde.
Auch ihre positive Wirkung auf die Kapillargefäße (sie wirkt zusammenziehend), machte sie für die Behandlung von Wunden, Krampfadern und diversen Entzündungen besonders wirkungsvoll.

Des weiteren wird sie gern bei diversen kleineren Hautbeschwerden, wie bei Hautabschürfungen, kleineren Schnitten oder ähnlichen Verletzungen, bei entzündlichen Ekzemen, Akne, bei geröteter und entzündeter Haut, bei leichten Verbrennungen, Sonnenbrand sowie bei den unterschiedlichsten Ausschlägen und bei Pilzinfekten verwendet.

Stillenden Müttern hilft die Ringelblume bei entzündeten Brustwarzen, den Kleinkindern bei Windelausschlag und Kopfschorf.

Innerlich wird die Ringelblume bei unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden, zur Entgiftung aber auch bei gynäkologischen Beschwerden angewandt.
Dazu werden aus den Blütenblättern oder den ganzen Blüten Aufgüsse oder Tinkturen bereitet, die eingenommen werden.
Diese helfen bei Entzündungen des Magen-Darm-Systems (z. B. Magen- und Darmgeschwüren und Dickdarmentzündungen) sowie bei Menstruationsbeschwerden.
Da die Ringelblume eine schwache östrogene Wirkung zeigt, eignet sie sich auch hervorragend dazu, die Monatsblutung zu regulieren.
Bei Gallenbeschwerden hilft sie, die Gallenausscheidung zu regulieren.

Bei Fieber, Infektionen und systemischen (ganzkörperlichen) Hautkrankheiten wird die entgiftende Wirkung der Ringelblume sehr geschätzt.
In dieser Eigenschaft wird sie auch dazu verwendet, die Galle und die Leber zu reinigen, wobei sie auch bei anderen Beschwerden dieser Organe zu helfen vermag.
Anwendung in der Homöopathie:    Die Calendula wird sowohl bei Riss- und Schnittwunden als auch bei Geschwüren verwendet.
Des Weiteren soll sie die Produktion von Granulozyten anregen, um die Wundheilung zu beschleunigen.
Innerlich wird sie dabei in einer Potenz von D2 bis D6 angewandt, während für die äußerliche Behandlung 1 Teelöffel der Urtinktur auf ein halbes Glas Wasser für einen Umschlag empfohlen wird.

Die Ringelblume wird außerdem als eine Alternative für Menschen vorgeschlagen, die Arnika nicht vertragen.

In der Homöopathie wird die Ringelblume in einer Potenz von D2 bis 6 und äußerlich bei Riss- und Quetschwunden empfohlen und angewendet.

Volksmedizinische Verwendung:    In der Volksmedizin wird ihr eine kühlende und auflösende Wirkung nachgesagt, die bei Drüsenentzündungen, -verhärtungen und -schwellungen, ja sogar bei Krebsgeschwüren helfen soll.
Außerdem wird sie hier auch als ein Mittel gegen Warzen und Hautkrebs (vor allen Dingen der aufgetragene Saft des Stiels der Ringelblume) gepriesen.
Als gesichert gilt heute, dass durch Umschläge aus Ringelblumen-Abkochungen oder durch das Auftragen der Ringelblumensalbe Geschwüre und Geschwülste schneller heilen lassen.
Fraglich ist jedoch, ob dies auch auf Krebsgeschwüre anwendbar ist.
Medizinische Verwendung:    Die Ringelblume wird hauptsächlich auf Grund ihrer wundheilungsbeschleunigenden Wirkung als Salbe verwendet, wobei sie hier der Arnika sehr nahe steht.
Bei Geschwüren, Verstauchungen, Nagelbettentzündungen und schlecht heilenden Wunden haben sich Umschläge aus der Abkochung von Ringelblumenblüten bewährt.
Auch bei frischen Wunden fördert ein feuchter Verband mit Ringelblumenblüten die Wundheilung.

Medizinisch nachgewiesen und anerkannt wurde die Wirkung der Ringelblume auch bei Riss-, Quetsch- und Brandwunden, sowie bei Entzündungen der Schleimhäute.
Kulinarisches:   

Heute wird die Ringelblume vor allem als Beigabe für Tees verwendet. Allerdings sind die Blüten auch als essbare Dekoration in Salaten oder ähnlichen verwendbar. Sie verleihen den Speisen einen herb-süßlichen Geschmack.

Geschichtliches:   

Die Ringelblume scheint im Gegensatz zu anderen Heilpflanzen eine noch recht junge Pflanze zu sein, da sie in vielen alten Schriften keine Erwähnung findet.

Paracelsus (1493 bis 1541) empfiehlt sie als Bestandteil für einen Darm stärkenden Tee für Kinder, ordnet sie seiner Entsprechungslehre der Sonne zu und nach seiner Signaturlehre sortiert er sie auf Grund ihrer gelben Farbe der Leber zu, wobei er auch vermerkt, dass sie in dieser Eigenschaft auch eine Blutfett senkende Wirkung hat.

Auf Grund ihrer gelb-roten Blüte wurde der Tee aus Ringelblume im Volksglauben auch zur Behandlung von Gelbsucht, Rotlauf und Schweinerotlauf angewendet sowie auch gegen blutige Kuhmilch.

Sonstiges:   

ACHTUNG!!!

Bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütengewächse sollte die Ringelblume nicht angewendet werden.

 

Magische Eigenschaften:    Die Calendula wird besonders für Schutz- und Liebeszauber verwendet, aber sie soll auch bei gerichtlichen Angelegenheiten, für die Öffnung der außersinnlichen Wahrnehmungen für Orakel und Visionen und bei Beschwörungen unterstützend wirken.
Brauchtum:    

Die Blüten der Ringelblume werden geerntet, wenn sie voll aufgeblüht sind.
Die Blätter, die zu Litha ihre größte Kraft entfalten, sollen nachmittags gesammelt werden.

Die Blüten der Ringelblume werden zum Teil heute noch zur Wetterprognose verwendet:
Haben sie sich bis 8 Uhr Vormittags nicht geöffnet, dann wird der Tag regnerisch werden.

Den Blütenblättern wird eine stärkende Wirkung auf das Herz und eine Heilende auf verletze Seelen nachgesagt, wenn sie zur Mittagszeit gepflückt werden.

Und Mädchen, die die Blüten mit ihren bloßen Füßen berühren, sollen dadurch in die Lage versetzt werden können, die Sprache der Vögel verstehen zu können.

In Thüringen gilt die Ringelblume als Blume des Friedhofs und des Todes.
Sie soll daher auch dabei helfen können, mit Verstorbenen/Geistern und den Ahnen Kontakt auf zu nehmen.

Männern, die sich bei Mädchen beliebt machen möchten wird empfohlen, stets eine Calendulawurzel in ein violettes Tuch gewickelt bei sich zu tragen.

In England und der Südslowakei wird die Ringelblume sowohl für Liebesorakel, als auch für Liebeszauber verwendet.

Magische Verwendung:   

Magisch wird die Ringelblume vor allem dafür verwendet, Liebe anzuziehen, für Schutzzauber und Beschwörungen und um die psychischen Energien zu stärken.
Ein Amulett mit Ringelblumen gefertigt und an einem violetten Band befestigt, soll dazu verhelfen, die Beliebtheit eines Menschen zu fördern.
Dieselbe Wirkung sollen Bäder mit Ringelblumen haben.
Blüten, die magisch aufgeladen und auf den Boden geworfen werden, sollen dazu führen, dass es an diesem Ort zu spuken beginnt.
Um prophetische Träume zu fördern und den Schlaf zu schützen, soll man die Blüten der Ringelblume unter das Kopfkissen legen.
Um Orte (zum Beispiel das eigene Heim) vor bösen Geistern zu schützen, sollten Girlanden aus Ringelblumen an den Türpfosten angebracht werden.

 

Planet:     Sonne
Element:    Feuer
Geschlecht:    männlich
Götter:    Sol, Brigidh, Holda

 


Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Ringelblume
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Ringelblume
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