Zitrone

 


Botanischer Name:   Citrus limon
Familie:   Rautengewächse (Rutaceae)
Deutscher Name:   Zitrone, Zitronenbaum
dt. Synonyme:   Limone
Etymologie:   Verwendet seit dem 16. Jahrhundert. Das Wort wurde aus dem italienischen "citrone" (Zitronenbaum) entlehnt. Die Herkunft lässt sich zum griechischen Wort "kédros" ("Zeder") zurückverfolgen. Weiteres ist nicht bekannt.
Englischer Name:   Lemon
engl. Synonyme:   Neemoo, Leemoo, Limoun, Limone
Vorkommen:    Nordindien, Mittelmeerraum und subtropische Gebiete
   

Zitrone (Citrus limon)
© Bredehorn / PIXELIO


Aussehen:    Der Zitronenbaum wird zwischen fünf und zehn Meter hoch und trägt an seinen Zweigen einige Stacheln. Die ledrigen, glänzenden und immergrünen Blätter sind eiförmig und haben eine Spitze. Die zart duftenden, weißen Blüten entstehen ganzjährig. Innerhalb eines Jahres entwickeln sich daraus die gelben Früchte. Diese sind vor der Reife längere Zeit grünfarbig. Die stark aromatisch riechenden ovalen Früchte haben eine relativ dicke, innen weißliche Schale. Innen hat die Zitrone die für Zitrusfrüchte charakteristischen Fruchtspalten, bei denen das Fruchtfleisch von einer Haut umgeben ist.
Blütezeit:     Ganzjährig
Erntezeit:     Frühjahr
Verwendete Teile:    Fruchtschale, Frucht
Inhaltsstoffe:    Vitamin C, Zitronensäure, Ätherische Öle, Limonen, Citral, Flavonoide, Rutin, Pektion, Phosphor, Beta-Sitosterol, Stigmasterol

 

Zubereitungen:    Die Schale sowie das Öl der Zitrone werden häufig für Tees und andere aus der Zitrone hergestellte Lebensmittel, wie zum Beispiel das Zitronat, verwendet.
Heilwirkung:    adstringierend, antibakteriell, belebend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutzuckersenkend, cholesterinsenkend, entzündungshemmend, harntreibend, hautreizend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend, stärkend
Volksmedizinische Verwendung:    Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt hat die Zitrone als Frucht eine ausgeprägte Heilwirkung. Erstaunlicherweise lindert die Zitronensäure im Zitronensaft Sodbrennen und wirkt belebend. Eine noch stärkere Wirkung als der reine Saft hat die geschälte Frucht. Das im Fruchtfleisch enthaltene Pektin stärkt die Bauchspeicheldrüse und die Flavonoide, die sich in den Zwischenhäuten befinden, haben weitere zahlreiche Wirkungen: Sie dienen zur Vorbeugung von Krebs und Herzinfarkt, verbessern den Zustand der Arterien, Senkung der Blutfettwerte, Linderung von Rheuma und anderen Gelenkbeschwerden, Stärkung der Venen und Verringerung von Krampfadern. Bei grünem Star soll sogar der Augeninnendruck reguliert werden. Heiße Zitrone dient zur Behandlung und Minderung von Erkältungen. Zitronenwasser wirkt desinfizierend und kann bakterienhaltiges Wasser reinigen sowie die Verdauung anregen und die Abwehrkräfte stärken. In Massageöl verwendetes ätherisches Zitronenöl wirkt durchblutungsfördernd und belebend und kann so Verspannungen und Muskelkater lindern. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung von Zitronensaft hat eine positive Wirkung auf die Haut und hilft somit der Haut den natürlichen Säureschutzmantel zu erhalten. Zitronensaft kann sowohl zur Straffung von alternder Haut sowie bei Aknehaut dienen. Um Hautreizungen vorzubeugen, sollte Zitronensaft jedoch nicht unverdünnt verwendet werden. Zitronenwasser- Kompressen können bei Cellulite, Krampfadern und Besenreißern helfen.
In der Duftlampe verwendet hat Zitronenöl sowohl eine beruhigende wie auch belebende Wirkung und bringt zudem Frische in den Raum.
Andere Anwendungs- und Wirkungsbereiche:    Abwehrschwäche, Akne, Angina, Appetitlosigkeit, Arteriosklerose, Arthritis, Asthma, Blähungen, Blasenschwäche, Blutarmut, Bluthochdruck, Cellulite, Depressionen, Diabetes, Durchfall, Erbrechen, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Harnsäurewerte, Erkältung, Fieber, Frostbeulen, Frühjahrskur, Frühjahrsmüdigkeit, Gallensteine, Gelenkentzündung, Gicht, Grippe, Grüner Star, Haarausfall, Halsentzündung, Herzschwäche, Husten, Kopfschuppen, Krampfadern, Mandelentzündung, Migräne, Mundschleimhautentzündung, Nervenschmerzen, nervöse Herzbeschwerden, Neuralgien, Nierensteine, Nierenbeckenentzündung, Reisekrankheit, Rachenentzündung, Rheuma, Schlaflosigkeit, Schluckauf, Sodbrennen, Übelkeit, Venenschwäche, Verdauungsschwäche, Verstopfung, Wunden
Geschichtliches:    Es ist nicht vollständig geklärt, wo die Zitrone entstanden ist, vermutet wird aber, dass sie in Nordindien vor über tausend Jahren entstand. Vermutlich ist die Zitrone eine Kreuzung aus mehreren Zitrusfrüchten, wie der Bitterorange und der dickschaligen Zitronatzitrone. Damals war die Zitrone aus dem Mittelmeerraum und auch aus China bekannt und wird erstmals 1.000 n.Chr. eindeutig erwähnt. In Süditalien und Spanien wurde sie ab dem 13. Jahrhundert angebaut. In der Küche des Mittelalters spielte der Zitronensaft eine gewisse Rolle. In Deutschland wurde die Zitrone in vielen Städten in Orangerien ab dem 16. Jahrhundert angebaut.
Kulinarisches:    Bei der Weihnachtsbäckerei oder bei Kuchen wird vor allem die Zitronatszitrone verwendet, da sie eine dicke Schale besitzt. Die Kandierung entsteht durch das Einlegen in Salzwasser. Sie ist auch als Zitronat oder Succade bekannt.
Der Saft der Zitrone hingegen wird vor allem für die Zubereitung von Speisen und Salaten verwendet. Dies gilt auch für den Limettensaft.
Besonders zu gebratenen oder gegrilltem Fisch wird die Zitrone immer hinzu getan, um das Aroma noch mehr zu verfeinern und den Fischgeschmack zu mildern.
Er steigert auch das Aroma von Obstsorten und wird natürlich auch zu Salaten hinzu getan.
Die Zitronenschale wird in der Küche hingegen nur selten benutzt. Sie lässt sich zum Beispiel zusätzlich zur Zitrone für Gerichte wie Fischsuppe oder Fischeintöpfe verwenden. Das ätherische Öl kommt in der Zitronenschale nur in der obersten Schicht vor, daher sollte sie vorsichtig abgerieben werden. Für Süßes sollte die Schale allerdings nicht verwendet werden.
Sonstiges:    ACHTUNG!!!
Im Allgemeinen ist der Genuss von Zitrone unbedenklich! Allerdings kann bei oftmaligen Trinken von zitronenhaltigen Getränken der Zahnschmelz angegriffen werden. Daher ist die Verwendung von Strohhalmen empfehlenswert.
Auch bei der äußerlichen Verwendung von Zubereitungen aus Zitronenöl ist Vorsicht geboten, kann doch diese gemeinsam mit der Sonne zu Hautrötungen führen.

 

Brauchtum:    Langes Leben, Reinigung, Liebe, Freundschaft
Magische Eigenschaften:    Da die Zitrone erst im 15. Jahrhundert erstmals in Deutschland gepflanzt wurde, sind auch die Volksbräuche nicht besonders alt.
Die Teilnehmer bei Begräbnissen trugen immer Zitronen mit sich. Allerdings lässt sich vom Brauchtum her nicht nachweisen, ob die Zitrone daher als Leichenfrucht gilt. Jedoch erhielten alle Trauergäste, der Pfarrer und oft auch der Tote selbst eine Zitrone. Wahrscheinlich ist, dass sie den Geruch der Leiche übertünchen sollte oder die Trauergäste vor Krankheiten schützen sollte. Möglich ist auch, dass sie als Schutz vor Geistern benutzt wurde oder als Symbol der Trauer galt. Darüber hinaus gilt sie auch als Frucht der Auferstehung.
In Aalen (Baden-Württemberg) war es Brauch, neben Rosmarin auch eine Zitrone auf das Grabkreuz zu stecken, in deren Gegenden, wie Oberndorf oder in der Pfalz kam sie mit ins Grab.
Auf Sizilien war es Brauch, dass man die Blätter der mit der Zitrone verwandten Orange auf die Totenbahre streut.

Die Zitrone wird selten, aber doch, auch bei Hochzeiten verwendet. So gab es in der Niederlausitz einen Brauch, nachdem eine Braut vor der Trauung zwei Zitronen auf den Altar legte. In Magdeburger Raum wiederum hat die Brautjungfer zwei Zitronen mit, die sie für den Pfarrer auf den Altar legt.
Die Zitrone gilt auch als erotisches Symbol. In Hessen gab es den Brauch, dass bei Hochzeiten eine Jungfrau den Kopf eines Schweins durchs Dorf trug, der einen Apfel oder eine Zitrone im Maul hatte. Auch bei der Konfirmation oder der Erstkommunion gab es einen Brauch, nach dem die Kinder oder jungen Leute eine Zitrone in der Hand hielten.

In Südindien wiederum zerschneiden die Muslime eine Zitrone in kleine Stücke und werfen diese über den Kopf des Bräutigams, um böse Wesen fern zu halten.

Aus Thüringen gibt es einen Brauch aus der Sympathiemedizin: Hier streicht man dem Kranken mit einer ganzen Zitronenschale über den Körper und legt die dann anschließend auf den Weg: Derjenige, der sie mitnimmt, bekommt die Krankheit.
Gegen Warzen muss man den Saft einer halben Zitrone über die Warze laufen lassen und anschließend die Schale bei der linken Ecke des Hauses vergraben. Wenn die Schale verrottet, vergeht auch die Warze.

Um Fieber zu verscheuchen, nahm man schließlich eine frische Zitrone und band diese den Kranken um die linke Hand und den Hals. Die Zitrone sollte die Krankheit aus dem Körper ziehen.
Magische Verwendung:    Der Zitronensaft wird, mit Wasser vermischt, dazu verwendet um magische Amulette, Schmuck und andere magische Objekte zu reinigen. Diese Reinigung soll jegliche negative Energie fort schwemmen. Der Saft wird aber auch für ein reinigendes Bad vor dem Vollmond-Ritual benutzt.
Die getrockneten Blüten und die Schale wird zu magischen Säckchen hinzu getan, die die Liebe anziehen sollen. Aus den Blättern hingegen wird ein lustfördernder Tee gemacht.

Ein Stückchen Zitrone, das neben dem Sessel eines guten Freundes gelegt wird, hilft, die Freundschaft auf lange Zeit hin aufrecht zu erhalten.

Aus Zitronen und Nadeln lässt sich ein Glücks-Talisman basteln: Dafür wird eine grüne, also noch unreife Zitrone, benötigt. In diese Zitrone werden Nadeln mit bunten Köpfen (es darf keine schwarze darunter sein) gesteckt. Zum Schluss soll die Zitrone aussehen wie ein kleiner Igel. Dann wird sie auf einem Band in der Wohnung aufgehängt.

Trägt man die Schale einer Zitrone, die zuvor in ein kleines, herzförmiges Stück geschnitten wurde, in der Tasche oder der Geldbörse, hilft das, den passenden Partner zu finden.

 

Planet:     Mond
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich

 


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